INPP®

Wenn ein Baby geboren wird, ist es, um überleben zu können, mit einer Vielzahl frühkindlicher Reflexe ausgestattet. Diese entwickeln sich sowohl im Laufe der Schwangerschaft als auch in den ersten Lebensmonaten nach einem festgelegten Zeitplan und werden innerhalb des 1. Lebensjahres gehemmt.

Frühkindliche Reflexe sind automatische, stereotype Bewegungen, die vom Gehirnstamm gelenkt und ohne Beteiligung der Großhirnrinde ausgeführt werden. Sobald sie ihre Aufgabe erfüllt haben, sollten sie von höheren Systemen gehemmt oder kontrolliert werden und nicht weiter auslösbar sein.

Die Entwicklung höherer neuronaler Verbindungen ermöglicht es dem Kleinkind, die Kontrolle über eigene Bewegungsmuster zu erlangen. Bleiben frühkindlichen Reflexe jedoch über den 6.- 12. Lebensmonat hinaus bestehen, so kann dies auf eine Schwäche des zentralen Nervensystems hinweisen und unreife Bewegungs- und Verhaltensmuster können die Folge sein. Die Hemmung eines Reflexes und der Erwerb neuer Fertigkeiten stehen häufig in direkter Beziehung, man kann sich diese als Art „Kette“ vorstellen – ein Glied greift ins nächste …

Ist das Reflexprofil nur gering abweichend, werden betroffene Kinder häufig von einfachen Veränderungen profitieren. Liegt allerdings eine Häufung schlecht integrierter Reflexe vor, kann man von einer neuromotorischen Entwicklungsverzögerung oder Unreife sprechen.

Im Falle einer neuromotorischen Entwicklungsverzögerung kann mithilfe eines individuell zugeschnittenen Bewegungsprogramms zur Reflexhemmung und -integration die Förderung des betroffenen Kindes effektiver und zielgerichteter erfolgen.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Homepage von INPP Österreich (www.inpp.info)

Ablauf

Anamnesegespräch (ohne Kind)
In einem ausführlichen Erstgespräch werden anhand des INPP®-Kinderfragebogens wichtige Informationen über die (frühe) kindliche Entwicklung gesammelt, sowie über aktuelle Auffälligkeiten gesprochen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Schwangerschaft, Geburt, Kleinkindzeit und auf die aktuellen Probleme gelegt. Der INPP®-Kinderfragebogen ist evaluiert um festzustellen, ob eine neuromotorische Unreife an den Problemen des Kindes beteiligt ist und ob das häusliche Programm der neuromotorischen Entwicklungsförderung geeignet ist. Das Gespräch dauert etwa eine Stunde und sollte mit beiden Elternteilen geführt werden.

Screening/Klinische Überprüfung
Beim Erfassen des neuromotorischen Entwicklungsstandes werden die Grobmotorik, die Koordination und das Gleichgewicht des Kindes überprüft. Weiters werden Tests für die Kleinhirnbeteiligung, für die Diadochokinese, die primitiven Reflexe, für Seitigkeit, visuelle Wahrnehmungsfähigkeit und für die Auge- Hand-Koordination eingesetzt. Das gesamte Screening dauert ca. 2 Stunden und ist eine hohe Anforderung an das Kind.

Besprechung der Testergebnisse (ohne Kind)
Sie erhalten eine ausführliche Zusammenfassung der Überprüfungsergebnisse. In diesem einstündigen Gespräch werden insbesondere die Zusammenhänge zwischen unreifen Bewegungsmustern und der aktuellen kindlichen Problematik genauestens erläutert.

Übungsvergabe
Hier erhalten Sie eine ausführliche Einweisung in das individuell zusammengestellte Übungsprogramm, welches Ihr Kind mit Ihrer Unterstützung täglich für etwa 5-10 Minuten durchführen soll.

Wiedervorstellungen
In Abständen von etwa 8 Wochen kommt es zu Wiedervorstellungen, bei denen einige Bereiche erneut getestet und das Übungsprogramm angepasst werden.

 

Das INPP® Übungsprogramm ist nach 1 bis 1,5 Jahren beendet. Nach dieser Zeit sollten die frühkindlichen Reflexe so gut ausgereift bzw. gehemmt sein, dass das Kind nun besser in der Lage ist, die Anforderungen des Alltags zu bewältigen und seine Potentiale auszuschöpfen.

Kosten

Die durchschnittlichen Kosten bei einem Behandlungszeitraum von 1 – 1,5 Jahren betragen ca. 60 € pro Monat. Für genauere Informationen können Sie mich gerne jederzeit kontaktieren.